Eine Beraterin in einem Gespräch (Symbolbild).
Montag, 30.05.2022 08:40 von | Aufrufe: 1721

HANNOVER/VDMA: Wachstum hängt an Energie und China - Totalausfall Russland?

Eine Beraterin in einem Gespräch (Symbolbild). © Szepy / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

HANNOVER (dpa-AFX) - Der Maschinenbau als eine der wichtigsten deutschen Exportbranchen knüpft seine Hoffnungen in diesem Jahr an die Energiesicherheit und eine Entspannung der Handelsprobleme in China. Zu Beginn der Hannover Messe am Montag sprach der Präsident des Verbands VDMA, Karl Haeusgen, von Belastungen aus dem Ukraine-Krieg, in den Lieferketten und beim Nachschub, die auf die Konjunktur drückten. "Aber zugleich können wir auf ein sehr hohes Auftragspolster blicken", ergänzte er. "Deshalb rechnen wir für 2022 weiter mit einem realen Produktionswachstum, müssen unsere Prognose aber von bisher plus 4 Prozent auf plus 1 Prozent reduzieren."

Grundsätzlich könne sich die Kernindustrie - wenngleich ausgebremst - von der Corona-Krise erholen. Dies hänge jedoch davon ab, dass es keine abrupte Unterbrechung der Energieversorgung gebe. Haeusgen betonte außerdem: "Es braucht vielerorts hohe Investitionen, um die Wertschöpfungs- und Lieferketten neu auszurichten." In China trafen neue Pandemie-Lockdowns auch deutsche Ein- und Ausfuhren empfindlich.

In einem optimistischen Szenario erwartet die Schlüsselbranche für 2022 eine nominale - also nicht preisbereinigte - Steigerung der Umsätze um bis zu 8 Prozent, entsprechend möglichen Gesamterlösen von 239 Milliarden Euro. Allerdings gehört die Inflation in Verbindung mit knapperen Rohstoffen und Vorprodukten zu den größten Unsicherheiten. Und die industriellen Erzeugerpreise sind den Endverbraucherpreisen in vielen Ländern enteilt.

Im für die Maschinen- und Anlagenbauer bedeutenden Russland-Geschäft könnte sich wegen der Sanktionen seit dem Kriegsbeginn Ende Februar fast ein Totalausfall abzeichnen, wie eine Umfrage nahelegt. Demnach gaben 95 Prozent der rund 300 teilnehmenden VDMA-Mitglieder an, ihre Tätigkeit in Russland sei spürbar eingeschränkt oder vollständig zum Erliegen gekommen.

Drei von vier Unternehmen rechnen mit weiteren Verschlechterungen oder sogar mit einem Aus ihrer Russland-Aktivitäten. Zur Debatte über Unabhängigkeit von Moskau und zur Umsetzung der EU-Klimaschutzpakete meinte Haeusgen, es müsse jetzt "unbedingt ein wesentlich größerer Fokus auf eine Steigerung der Energieeffizienz gelegt werden".

Im ersten Quartal hatten die Exporte einschließlich Preiserhöhungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,4 Prozent auf 43,6 Milliarden Euro zugelegt. Im Einzelmonat März sanken sie bereits um 6,2 Prozent. Gut lief zuletzt vor allem das Geschäft in den USA./jap/DP/eas


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Kurse

43,50
-0,46%
DMG Mori AG Realtime-Chart
20,46
+0,10%
Dürr Realtime-Chart
31,40
+0,06%
Jungheinrich AG Vz Realtime-Chart
39,65
+0,05%
Kion Group AG Realtime-Chart
Werbung

Mehr Nachrichten zur DMG Mori Aktie kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.