SJB FondsEcho. Structured Solutions Next Generation Resources Fund

Freitag, 17.03.2017 18:50 von SJB - Aufrufe: 648

 

SJB FondsEcho. Lithium. Begehrt. Structured Solutions Next Generation Resources Fund (LU0470205575).

 

Aktien aus dem Lithium-Sektor waren 2016 das wahrscheinlich beste Investment überhaupt. Im Zuge des erwarteten starken Anstiegs der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, die Lithium als Grundstoff für ihre Batterien benötigen, legten die Marktwerte der Lithiumunternehmen immens zu. Auch weiterhin sucht die Branche händeringend nach Lösungen für den bevorstehenden starken Anstieg des Lithiumbedarfs durch die neuen Batteriefabriken.

Aufgrund der weltweit stark wachsenden Nachfrage nach Lithium verzeichnete der Structured Solutions Lithium Index Strategie Fonds in 2016 eine beeindruckende Performance von +127,4 Prozent auf Eurobasis. Auch wenn 2017 nicht zwangsläufig erneut mit dreistelligen Zuwachsraten gerechnet werden kann, bleibt der Gesamtausblick für die Lithium-Branche ausgezeichnet: Der Trend zur Elektromobilität ist ungebrochen, Autohersteller wie auch Rohstoffproduzenten stellen sich erst allmählich auf diese fundamentale Veränderung ein. Durch die Wahrnehmung von Lithium als einem so wichtigen Rohstoff hat es eine neue Tendenz am Markt gegeben: Mittlerweile wurden viele der Lithium produzierenden Unternehmen durch Autobauer oder andere große Industrieunternehmen übernommen. Rohstoffexperte Tobias Tretter von der Commodity Capital AG berichtet: Im Vordergrund dieser Übernahmen stand selten die Produktivität oder die langfristige Wirtschaftlichkeit der Lithiumproduzenten, sondern häufig eine strategische Beteiligung zur Sicherung der Rohstoffe. Die Folge für den einzigen Anbieter eines in Deutschland zugelassenen Lithium-Fonds: Diese Entwicklung schränkte das Investmentuniversum des Structured Solutions Lithium Index Strategie Fonds massiv ein.

Als Konsequenz hat die Commodity Capital AG ihren Lithium-Fonds mit einem erweiterten Anlageuniversum sowie einem neuen Namen ausgestattet: Seit dem 1. März 2017 ist aus dem reinen Lithium-Fonds der Structured Solutions Next Generation Resources Fund (WKN HAFX4V, ISIN LU0470205575) geworden. Der aktiv gemanagte Aktienfonds behält seine Fokussierung auf Lithium-Aktien bei, investiert aber des Weiteren in Unternehmen aus dem Rohstoffsektor, welche so genannte „Next Generation“-Rohstoffe fördern. Wie FondsManager Tobias Tretter betont, sind dies vor allem die Rohstoffe, die für erneuerbare Technologien, medizinischen Fortschritt oder auch für Produkte im demografischen Wandel benötigt werden. Der Structured-Solutions-Fonds wurde ursprünglich im Februar 2012 aufgelegt, verfügt über ein Volumen von 14,1 Millionen Euro und besitzt den Euro als FondsWährung. Das Projekt, in 2017 eine ähnlich gute Performance wie im Vorjahr zu erzielen, ist vielversprechend angelaufen: Seit Jahresbeginn hat der Structured Solutions Next Generation Resources Fund eine positive Wertentwicklung von +8,40 Prozent in Euro zu verzeichnen. Wie sieht die Anlagestrategie von Rohstoffstratege Tretter im Detail aus?

 

FondsStrategie. Anlageuniversum. Erweitert.

Der Structured Solutions Next Generation Resources Fund ist durch die Erweiterung des Structured Solutions Lithium Index Strategie Fonds entstanden und legt in Unternehmen aus dem Rohstoffsektor an, welche Rohstoffe der „neuen Generation“ fördern. Um die überdurchschnittliche Performance des FondsProduktes fortschreiben zu können, setzt FondsManager Tobias Tretter von der Commodity Capital AG weiter schwerpunktmäßig auf den Rohstoff Lithium, wird das Portfolio jedoch durch Produzenten weiterer zukunftsträchtiger Rohstoffe ergänzen. Neben Lithium sind dies insbesondere zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien benötigte Rohstoffe wie Grafit, Magnesium oder Kobalt. Auch bei Grafit oder Magnesium, drohe aktuell ein Nachfrageengpass, so der Marktstratege, der in der Folge auch hier großes Kurspotenzial für die Produzenten sieht. Ein weiterer sehr interessanter Rohstoff sei Kobalt, welches z.B. für die Anode einer Lithium-Ionen-Batterie benötigt wird und für einen deutlich schnelleren Ladevorgang sorgt. Zuletzt sei der Kobalt-Preis stark gestiegen: Denn rund 60 Prozent des weltweit verfügbaren Kobalts kommen aus der Demokratischen Republik Kongo, deren Minen von vielen Batterieherstellern aufgrund der katastrophalen Arbeitsbedingungen boykottiert werden. In der Folge profitieren nachhaltige Minenunternehmen in stabilen Ländern, die den entstandenen Engpass aber nur teilweise kompensieren können. FondsManager Tretter weiter: „Es gibt immer wieder Rohstoffe, die für neue Technologien oder aufgrund demografischer Entwicklungen verstärkt benötigt werden, über einen gewissen Zeitraum sehr spannend sind und regelrecht gehypt werden. Oder andere die aufgrund von zu geringer Exploration oder stark steigender Nachfrage vorrübergehend nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.“ Auf genau diese Rohstoffproduzenten fokussiert sich der Structured-Solutions-Fonds: Wie beim Lithium könnten sich jene Rohstoffpreise stark verteuern und auch die Aktienkurse der Rohstoffproduzenten einen immensen Anstieg verzeichnen, resümiert der Marktexperte. Die grundlegende Anlagestrategie, auf Investitionen in mittelgroße Produzenten mit einem nachhaltigen Ansatz zu setzen, bleibt zugleich bestehen. Durch Besuche der Minenunternehmen vor Ort ist es Tretter möglich, gut wirtschaftende und nachhaltig arbeitende Unternehmen von Umweltsündern zu separieren. Wie ist sein FondsPortfolio aktuell zusammengesetzt?

 

FondsPortfolio. Südamerika. Führend.

In der geographischen Allokation des Structured Solutions Next Generation Resources Fund liegt Südamerika mit 49,88 Prozent auf dem ersten Platz. 28,75 Prozent des FondsVolumens sind in Aktien nordamerikanischer Rohstoffproduzenten investiert. Auf dem „fünften Kontinent“ Australien hat FondsManager Tobias Tretter 20,89 Prozent des FondsVermögens angelegt. Sonstige geographische Regionen kommen mit einem Anteil von 0,48 Prozent über den Status einer Beimischung nicht hinaus. Bei der Aufteilung des FondsVermögens über die entsprechenden Rohstoffsektoren ist weiter eine klare Schwerpunktlegung erkennbar: 89,56 Prozent des Portfolios sind im Lithium-Sektor investiert. Sonstige Rohstoffproduzenten der „Next Generation“ aus Bereichen wie Grafit oder Magnesium machen 8,71 Prozent des FondsVolumens aus. Abgerundet wird die Sektorenverteilung im Rohstoffbereich durch einen 1,72-prozentigen Anteil an Kobalt-Produzenten. Größte Einzelposition im Structured Solutions Next Generation Resources Fund ist per Mitte März die Aktie der Albemarle Corporation mit einem Portfolioanteil von 8,49 Prozent. Wie FondsManager Tretter berichtet, unterstrich der weltgrößte Lithium-Produzent die fundamentale Stärke des Sektors, indem er das erfolgreichste Jahr der Firmenhistorie mit einem Free Cash Flow von 672 Millionen US-Dollar beendete. Noch interessanter stellt sich für den Marktexperten der Ausblick von Albemarle für das kommende Geschäftsjahr dar: Das Unternehmen erwartet ein sich beschleunigendes Wachstum für die Lithiumsparte um weitere 20 Prozent bei einer erneut exzellenten Marge von über 40 Prozent.

 

FondsVergleichsindex. Korrelation. Gering.

In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse haben wir den Structured Solutions Next Generation Resources Fund dem weltweit diversifizierten S&P Global Natural Resources Index USD als Benchmark gegenübergestellt. Über drei Jahre liegt die Korrelation bei moderaten 0,51, auf ein Jahr gesehen fällt sie mit 0,19 noch schwächer aus. Aufgrund der starken Schwerpunktlegung auf den Lithium-Sektor ist die Parallelität der Kursverläufe nur gering ausgeprägt, insbesondere mit dem steilen Anstieg der Lithium-Aktien ab März 2016 entwickeln sich die Kursverläufe von Fonds und Index uneinheitlich und streben auseinander. Dies bestätigt auch der Blick auf die Kennzahl R²: Für drei Jahre beträgt die Kennziffer 0,51, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,19 an. Damit haben sich mittelfristig 49 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 81 Prozent. FondsManager Tretter hat sich im Rahmen seiner Selektion von „Next Generation“-Rohstoffunternehmen besonders auf kurze Sicht nachhaltig von der Benchmark gelöst. Die Analyse des Tracking Error über drei Jahre ergibt eine ausgeprägte Spurabweichung des Fonds vom SJB-Referenzindex bei 29,65 Prozent. Das von Commodity Capital gemanagte Produkt hat damit eine überdurchschnittliche Risikoneigung aufzuweisen. Wie fallen die Zahlen zur Volatilitätsstruktur des Structured-Solutions-Fonds aus?

 

 

FondsRisiko. Volatilität. Gesteigert.

Der Structured Solutions Next Generation Resources Fund weist über drei Jahre eine Volatilität von 36,27 Prozent auf, die merklich oberhalb der jährlichen Schwankungsbreite von 21,43 Prozent liegt, die der S&P Global Natural Resources Index (USD) im gleichen Zeitraum zu verzeichnen hat. Für ein Jahr stellt sich das Szenario ähnlich dar; auch hier legt der Lithium-Fonds eine ausgeprägtere „Vola“ an den Tag: Mit 36,18 Prozent fällt die Schwankungsneigung des Rohstoffaktienfonds knapp zwanzig Prozentpunkte höher als die des S&P-Vergleichsindex aus, der mit einer Volatilität von 16,78 Prozent aufwartet. In beiden untersuchten Zeithorizonten weist der aktiv gemanagte Fonds von Commodity Capital die höhere Schwankungsintensität als der passive Referenzindex auf. Der Fokussierung auf den speziellen Lithium-Sektor gemäß, müssen Investoren mit gesteigerten Kursschwankungen leben. Wie macht sich dieses FondsProfil bei den Beta-Werten bemerkbar?

Das Beta des Structured-Solutions-Fonds erreicht im Dreijahreszeitraum einen Wert von 0,89. Über ein Jahr liegt die Risikokennziffer ebenfalls unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und erreicht einen Wert von 0,46. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre zeigt, dass der Fonds überwiegend mit einem Beta unter Marktniveau aufwartet. In 25 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume wird ein Beta unterhalb von 1,00 verzeichnet, wobei der Wert auf zutiefst -0,12 zurückgeht. Dem stehen elf Zeitspannen mit einer überdurchschnittlichen Schwankungsfreude gegenüber, in denen das Beta ein Maximum von 1,69 erreicht. Da die Beta-Werte über Marktniveau nur ein knappes Drittel der untersuchten Zeitperioden betreffen, besitzt der Structured Solutions Next Generation Resources Fund die günstigere Risikostruktur gemessen an der S&P-Benchmark. Relativiert wird diese Aussage jedoch durch die geringe Korrelation beider Elemente: In absoluten Zahlen betrachtet, sind die Kursschwankungen des Lithium-Fonds recht ausgeprägt. Wie fallen die Renditezahlen aus?

 

FondsRendite. Alpha. Positiv.

Per 14. März 2017 hat der Structured Solutions Next Generation Resources Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +132,45 Prozent in Euro aufzuweisen. Eine herausragende Performance, die einer Rendite von +32,43 Prozent p.a. entspricht. Wie erfolgsträchtig die Spezialisierung auf Lithium-Aktien gerade in den letzten Jahren gewesen ist, zeigt die Gegenüberstellung mit dem weltweiten Rohstoffsektor in Gestalt der SJB-Benchmark: Der S&P Global Natural Resources Index (USD) hat im selben Zeitraum eine Gesamtperformance von +11,74 Prozent bzw. eine Jahresrendite von +3,77 Prozent auf Eurobasis zu verzeichnen. Beim Wechsel auf den kurzfristigen Betrachtungshorizont liegt der von Commodity Capital gemanagte Fonds erneut um Längen vorn: Über ein Jahr verzeichnet das Investmentprodukt eine Performance von +86,65 Prozent in Euro und lässt damit den globalen S&P Rohstoffindex weit hinter sich, der mit einem Plus von +24,45 Prozent auf Eurobasis aufwarten kann. Die attraktive Mehrrendite von über 120(!) Prozentpunkten über drei Jahre bzw. mehr als 42 Prozentpunkte im Jahresvergleich machen den aktiv gemanagten Lithium-Fonds zum unangefochtenen Sieger im Renditevergleich. In beiden Zeithorizonten liegt eine erheblich bessere Wertentwicklung vor – wie wirkt sich dies auf die Alpha-Werte aus?

Über drei Jahre liegt das Alpha des „Next Generation“-Rohstofffonds mit 2,39 klar im grünen Bereich, für den Einjahreszeitraum fällt die Renditekennzahl mit 4,87 nochmals attraktiver aus. Die Fokussierung auf Lithium-Aktien durch Rohstoffexperte Tretter zeigt hier deutliche Erfolge, der Performancevorsprung zur Benchmark ist beeindruckend. Ähnlich positiv fallen die Ergebnisse aus, die der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre ergibt. In 24 der untersuchten 36 Einzelzeiträume verzeichnet das FondsPortfolio ein positives Alpha von 10,01 in der Spitze und entwickelt sich damit weit besser als der SJB-Referenzindex. Dem stehen 12 Einzelperioden gegenüber, in denen der Fonds ein negatives Alpha von zutiefst -1,60 generierte. Das mehrheitlich im grünen Bereich befindliche und zudem in seiner absoluten Höhe beeindruckende Alpha lässt den Lithium-Fonds als Gesamtsieger aus dem Renditewettbewerb mit dem S&P Global Natural Resources Index hervorgehen. Die über drei Jahre ermittelte positive Information Ratio von 0,93 belegt abschließend, dass eingegangene Risiken und erzielte Renditen in einem sehr guten Verhältnis zueinander stehen.

 

SJB Fazit. Structured Solutions Next Generation Resources Fund.

Besser als mit der Spezialisierung auf Lithium-Aktien konnten FondsInvestoren zuletzt kaum fahren: Wer seit Anfang des erst im Frühjahr 2016 begonnenen steilen Kursaufschwungs dabei ist, darf sich bereits jetzt über dreistellige Renditen freuen! Um diese Erfolgsgeschichte fortzusetzen, trifft die FondsGesellschaft Commodity Capital die richtige Entscheidung und verbreitert das Anlageuniversum ihres Fonds. Neben Lithium-Produzenten werden nun Unternehmen beigemischt, die so genannte „Next Generation“-Rohstoffe fördern. Die Erweiterung der Strategie macht Sinn, da auch Rohstoffe wie Grafit, Kobalt oder Magnesium von dem verstärkten Trend zur Elektromobilität profitieren!

 

 

Erläuterungen

 

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

 

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

 

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

 

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

 

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

 

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem „fairen Wert“ gehandelt.

 

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

 

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

 

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

 

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines „risikolosen“ Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

 

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

 

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

 

Autor:

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

 
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