SJB FondsEcho. BB Entrepreneur Europe .

Mittwoch, 18.06.2014 17:19 von SJB - Aufrufe: 113

 

SJB FondsEcho. Unternehmen. Inhabergeführt. BB Entrepreneur Europe (LU0415391860).

 

Vom Eigentümer selbst geführte Unternehmen heben sich in vielfacher Hinsicht positiv von anderen Aktiengesellschaften ab. Zumeist ist ein erheblicher Teil des Familienvermögens im Unternehmen investiert, was zu einem hohen Verantwortungsbewusstsein der Geschäftsführung führt. Die persönliche Nähe zu Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern ist oft deutlich stärker ausgeprägt, die Eigentümer besitzen eine starke emotionale Bindung zum Unternehmen und denken in Generationen, während die kurzfristige Gewinnmaximierung hinten ansteht.

Weitere Vorteile inhabergeführter Unternehmen sind das meist hohe Qualitätsbewusstsein, die Solidität und Stabilität der erzielten Erträge sowie die effizienteren Führungsstrukturen. Die Firmen sind in der Regel konservativ finanziert, besitzen eine geringe Fremdverschuldung und generieren einen soliden Cashflow. Sich die besonderen Vorzüge dieser Unternehmen zunutze zu machen und sie in eine Mehrrendite für Anleger zu verwandeln, hat sich der BB Entrepreneur Europe B EUR (WKN A0RPSJ, ISIN LU0415391860) zum Ziel gesetzt. Der am 30. April 2009 von Bellevue Asset Management aufgelegte Aktienfonds konzentriert sich ganz auf börsennotierte eigentümergeführte Unternehmen aus Europa. FondsManagerin Birgitte Olsen ist im Anlagesegment der Familienunternehmen sehr erfahren und in Unternehmerkreisen bestens vernetzt. Mit Hilfe eines fundamentalen Bottom-up-Ansatzes wählt sie die die attraktivsten eigentümergeführten Unternehmen mit mittlerer und großer Marktkapitalisierung aus und konstruiert aus diesen Titeln ein über europäische Länder und Sektoren breit diversifiziertes Portfolio. Der BB Entrepreneur Europe verwaltet ein FondsVermögen von 111,5 Millionen Euro und verwendet als Referenzindex den STOXX Europe 600 (Net Return). Mit ihrem sehr speziellen Investmentansatz gelang es FondsManagerin Olsen, die Performance der Benchmark klar zu übertreffen: Einer Wertentwicklung von +126,34 Prozent des Bellevue-Fonds seit Auflegung steht eine Performance des Vergleichsindex von +100,99 Prozent gegenüber. Auch im laufenden Jahr liegt die Marktexpertin mit ihrer individuellen Aktienauswahl wieder vorn: Einem Plus von bislang +7,98 Prozent auf FondsSeite steht eine Rendite der Benchmark von +6,75 Prozent gegenüber. Mit welcher FondsStrategie erzielt Olsen diese überzeugende Mehrrendite?

 

FondsStrategie. Bottom-up-Analyse. Praktiziert.

Der BB Entrepreneur Europe strebt die Erzielung eines langfristigen Kapitalwachstums an und investiert hierzu in ausgewählte Aktien von Unternehmen, die ihren Sitz oder den überwiegenden Anteil ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit in Europa haben. Zudem müssen die Firmen von den Eigentümern selbst geführt werden. Als eigentümergeführt gelten laut FondsManagerin Olsen Unternehmen, bei denen der Unternehmer oder eine Unternehmerfamilie mindestens 20 Prozent der Stimmrechtsanteile kontrollieren und zugleich einen maßgeblichen Einfluss auf die Unternehmenspolitik ausüben. Durch diese Fokussierung macht sich Birgitte Olsen die positiven Eigenschaften solcher Unternehmen zunutze: ein fokussiertes Geschäftsmodell, kurze Entscheidungswege, eine nachhaltige Geschäftspolitik sowie die starke Unternehmerkultur. Dies führe zu Innovationseffizienz, hoher Produktqualität sowie starker Kundenbindung und wirke sich nachweislich positiv auf den Aktienkurs aus, betont die FondsManagerin weiter. Im Rahmen der aktiven Portfolioverwaltung nimmt sie in ihrem Europafonds eine individuelle Länder- und Sektorengewichtung vor und versucht, den Vergleichsindex STOXX Europe 600 in seiner Wertentwicklung zu übertreffen. Gelungen ist ihr dies mit einem 36 Einzeltitel umfassenden Portfolio, das die einzelnen Wertpapiere mit Hilfe eines fundamental orientierten Stockpicking-Ansatzes auswählt. Die Bottom-up-Stratgie filtert aus dem Anlageuniversum von rund 1.800 europäischen Einzelaktien familien- bzw. eigentümergeführter Unternehmen die langfristig attraktivsten Einzelinvestments heraus. Bevorzugt werden dabei wenig verschuldete Qualitätsunternehmen mit intakten Bilanzen und solidem Cashflow. Wie sieht die Portfoliostruktur im Detail aus?

 

FondsPortfolio. Schweiz. Bevorzugt.

In der Länderallokation des BB Entrepreneur Europe liegt die Schweiz mit einem Anteil von 17,5 Prozent am FondsVermögen vorn. Knapp dahinter auf dem zweiten Platz findet sich Deutschland mit 16,2 Prozent des FondsVolumens. In der geographischen Aufteilung des Europafonds mit Fokus auf eigentümergeführte Unternehmen liegt Frankreich mit 11,2 Prozent auf Platz drei. 10,8 Prozent des FondsVermögens sind in Spanien investiert, Dänemark ist mit 9,9 Prozent kaum geringer gewichtet. Es folgen weitere europäische Länder wie Schweden (9,0 Prozent), Portugal (6,9 Prozent) und Österreich (3,8 Prozent). Das FondsPortfolio wird durch Positionen in Großbritannien (3,0 Prozent) und den Niederlanden (2,6 Prozent) abgerundet, hinzu kommen kleinere Bestände in Belgien und Italien.

In der Sektorenallokation des BB Entrepreneur Europe liegen Produzenten zyklischer Konsumgüter mit 28,8 Prozent des FondsVermögens auf Platz eins. Swatch und Gerry Weber sind zwei Firmen aus diesem Bereich, von denen FondsManagerin Olsen besonders überzeugt ist und die sich deshalb auch unter den Top 10 befinden. Platz zwei der wichtigsten Branchen des Bellevue-Produktes nimmt der Industriesektor mit 16,2 Prozent Portfolioanteil ein. Im Bereich der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe hat Marktexpertin Olsen 13,5 Prozent des FondsVermögens investiert, Titel aus dem Gesundheitswesen sind mit 8,8 Prozent im Portfolio vertreten. Energiewerte decken 6,7 Prozent des FondsVolumens ab, Unternehmen aus dem Bereich nicht zyklischer Konsumgüter besitzen einen Anteil von 5,6 Prozent. IT-Titel (4,4 Prozent) sowie einige wenige Finanzinstitute (1,6 Prozent) geben dem FondsPortfolio den letzten Schliff. Per Ende Mai beträgt die Liquiditätsquote des Fonds 4,7 Prozent. Die größten Einzelpositionen im Portfolio stellen derzeit der deutsche Reifenproduzent Continental, das französische auf Outdoor-Werbung spezialisierte Unternehmen JC Decaux sowie die portugiesische Holding Sonae aus dem Konsumbereich dar.

 

FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.

Für unsere SJB FondsAnalyse haben wir den BB Entrepreneur Europe dem STOXX Europe 600 als Vergleichsindex gegenübergestellt und damit der vom Fonds selbst gewählten Benchmark. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem breit gestreuten europäischen Aktienindex zeigt deutliche Parallelen im Kursverlauf. Über drei Jahre ist die Korrelation mit 0,88 stark ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,76 etwas geringer aus. Die Kennzahl R² demonstriert, dass FondsManagerin Olsen mit ihrer individuellen Länder- und Sektorengewichtung kurzfristig etwas stärker vom Referenzindex abgewichen ist. Für drei Jahre liegt R² bei 0,78, über ein Jahr nimmt die Kennziffer einen Wert von 0,58 an. Damit haben sich mittelfristig 22 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 42 Prozent. Der Tracking Error verweist auf ein gut funktionierendes Risikomanagement bei dem Bellevue-Fonds: Über drei Jahre liegt die Spurabweichung von der Benchmark bei moderaten 6,22 Prozent, auf Jahressicht geht sie auf 5,37 Prozent zurück. Welche Schwankungsneigung weist das Portfolio inhabergeführter Unternehmen auf?

 

 

FondsRisiko. Volatilität. Moderat.

Der BB Entrepreneur Europe besitzt über drei Jahre eine Volatilität von 14,54 Prozent, die praktisch auf dem gleichen Niveau wie die Schwankungsneigung von 14,45 Prozent liegt, die der STOXX Europe 600 als Vergleichsindex zu verzeichnen hat. Im kurzfristigen Betrachtungshorizont über ein Jahr gelingt es dem auf eigentümergeführte Unternehmen spezialisierten Fonds, die Schwankungsintensität der Benchmark zu unterbieten. Hier beträgt die „Vola“ des aktiv gemanagten Europafonds 8,95 Prozent gegenüber 9,57 Prozent bei der passiven Benchmark. Damit zeigt sich: Der Investmentfokus des Bellevue-Fonds bringt keine gesteigerte Volatilität mit sich – eher im Gegenteil: Aktien von inhabergeführten Firmen bewegen sich ähnlich wie der breite Markt und weisen auf kurze Sicht sogar die geringere Schwankungsintensität auf. Welche Erkenntnisse kann die Beta-Analyse zum Risikoprofil des Fonds beitragen?

Über drei Jahre vermag der Bellevue-Fonds ein noch unter Marktniveau liegendes Beta von 0,91 zu generieren, für ein Jahr nimmt die Risikokennziffer einen Wert von 0,71 an. Damit liegen die durchschnittlichen Wertschwankungen des FondsPortfolios in beiden Perioden unter dem neutralen Wert von 1,00 – eine erfreuliche Diagnose mit Blick auf die Risikostruktur des Fonds. Ebenfalls positiv: Das Beta des Bellevue-Produktes präsentiert sich im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über die letzten drei Jahre mehrheitlich niedriger als der Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt in 21 der untersuchten Einzelzeiträume Werte zwischen 0,74 und 0,96 an. Lediglich in elf der betrachteten Perioden liegt das FondsBeta über Marktniveau und erreicht einen Wert von 1,12 in der Spitze. Insgesamt überzeugt das Risikoprofil des Bellevue-Fonds: Zumeist günstigere Beta-Werte ergänzen die moderate Schwankungsneigung. Welche Renditen kann FondsManagerin Olsen auf dieser Basis erwirtschaften?

 

FondsRendite. Performanceplus. Erreicht.

Über drei Jahre kann der BB Entrepreneur Europe mit einer attraktiven Wertentwicklung von +34,28 Prozent auf Eurobasis aufwarten (Stichtag 16.06.2014). Im Vergleich zum STOXX Europe 600 bedeutet dies einen Renditevorsprung von knapp vier Prozentpunkten – der marktbreite europäische Aktienindex hat im selben Zeitraum ein Plus von +30,37 Prozent auf Eurobasis erzielt. Die Zahlen entsprechen einer Rendite von +10,31 Prozent p.a. beim Fonds gegenüber einer Jahresrendite von +9,23 Prozent bei der Benchmark. Im kurzfristigen Zeithorizont verschwindet das Performanceplus des Bellevue-Fonds, jetzt liegt der STOXX-Index vorn: Einer Wertentwicklung des Europafonds von +17,29 Prozent für ein Jahr steht eine Rendite von +19,44 Prozent beim Referenzindex gegenüber. Gesamtsieger im Performancevergleich ist jedoch der BB Entrepreneur Europe, da die langfristige Mehrrendite zur Benchmark höher zu gewichten ist.

Der längerfristige Performancevorsprung des Fonds schlägt sich in einem positiven Alpha-Wert nieder, der über drei Jahre mit 0,15 überzeugt. Auf Jahressicht präsentiert sich die Kennzahl mit 0,19 nochmals etwas stärker. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich wird deutlich, dass der Bellevue-Fonds mit hoher Regelmäßigkeit die bessere Wertentwicklung aufzuweisen hat: In den 36 analysierten Einjahresperioden sind Alpha-Werte über Marktniveau klar in der Überzahl, in 32 Zeiträumen erreichte das Alpha einen positiven Wert bis maximal 1,28. Lediglich in vier Einzelzeiträumen rutschte die Renditekennziffer in den negativen Bereich und verzeichnete dabei Werte von zutiefst -0,20. Die Quintessenz: Mit ihrer Stockpicking-Strategie vermag FondsManagerin Olsen fast durchgängig eine Mehrrendite zur Benchmark zu generieren, ohne dabei übermäßige Risiken einzugehen: Die über drei Jahre erreichte Information Ratio von 0,16 illustriert das attraktive Rendite-Risiko-Verhältnis des Fonds.

 

SJB Fazit. BB Entrepreneur Europe.

Eigentümergeführte Unternehmen stehen für hohe Qualität und solides Wirtschaften. FondsManagerin Birgitte Olsen investiert in Werte, die Generationen überdauern und stellt mit Hilfe detaillierter Bottom-up-Analysen ein konzentriertes Portfolio aus europäischen Aktien zusammen, die das Zeug zu einer langfristigen Outperformance gegenüber dem breiten Markt besitzen. Der seit Auflage erzielte Renditevorsprung des Fonds überzeugt genauso wie das klar definierte Anforderungsprofil. Der BB Entrepreneur Europe ist allen FondsInvestoren ans Herz zu legen, die ihr Portfolio durch Anlagen in defensive europäische Qualitätstitel diversifizieren wollen.

 

 

Erläuterungen

 

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

 

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

 

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

 

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

 

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

 

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem „fairen Wert“ gehandelt.

 

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

 

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

 

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

 

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines „risikolosen“ Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

 

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

 

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

 

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

 

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

 

 
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