Das Erreichen der Jahresziele wird für Merck „verdammt schwierig“ – noch bleibt der Pharmakonzern aber bei seinen Prognosen. Hoffnungsträger für Millionenumsätze ist vor allem das Multiple-Sklerose-Medikament Mavenclad.
Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck hat noch einen steinigen Weg zu seinen Jahreszielen vor sich. Der Vorstand glaube zwar immer noch, dass das Unternehmen 2017 im Rahmen seiner Prognose abschneiden werde, sagte Finanzchef Marcus Kuhnert am Donnerstag auf einem Kapitalmarkttag mit Analysten. „Aber es ist verdammt schwierig.“
Gegenwind kommt vor allem von Währungseffekten und einem schwächeren Geschäft mit Flüssigkristallen. Merck hatte Anfang August die Umsatzprognose wegen geänderter Wechselkursannahmen leicht auf 15,3 bis 15,7 Milliarden Euro von zuvor 15,5 bis 16 Milliarden gesenkt, das Ziel eines bereinigten Betriebsgewinns (Ebitda) von 4,4 bis 4,6 Milliarden Euro aber bekräftigt. Damals hatte Kuhnert jedoch schon gewarnt, dass der Weg dorthin „kein Spaziergang im Park“ werde.
Merck-Aktien gehörten mit einem Minus von gut einem Prozent zu den größten Verlierern im Dax. „Die zurückhaltenden Aussagen zum Gesamtjahresausblick lasten auf der Aktie“, sagte ein Börsianer.
Vorstandschef Stephan Oschmann zeigte sich dennoch zuversichtlich. „Merck ist in guter Verfassung“, betonte er. „Das Jahr 2017 stellt uns zwar vor einige Herausforderungen, doch wir sind zuversichtlich, unsere übergeordneten Ziele für 2018 zu erreichen.“ Die durch die 17 Milliarden Dollar (Dollarkurs) schwere Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich gestiegene Verschuldung wolle der Konzern weiter abbauen.
Größere Übernahmen seien deshalb bis Ende 2018 nicht geplant, es sei denn, sie könnten durch Veräußerungen gegenfinanziert werden. Seine Technologieführerschaft bei Flüssigkristallen wolle Merck langfristig sichern, Sigma-Aldrich abschließend integrieren und sein Pharmageschäft weiter erfolgreich entwickeln.
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