Frankreichs Präsident wagt einen neuen Ansatz bei der Seidenstraße: Macron setzt auf eine Kooperation mit China bei dem riesigen Handelsprojekt. Bislang war die EU mehr als skeptisch. Doch auch Macron zieht Grenzen.
Frankreichs Staatspräsident setzt zum Auftakt seiner dreitägigen China-Reise einen starken Akzent: In einer Grundsatzrede in Xi’an zum französisch-chinesischen Verhältnis hat er sich positiv zum chinesischen Projekt einer „Neuen Seidenstraße“ geäußert. China will weit mehr als 100 Milliarden Euro investieren, um die eigene Wirtschaft über den Land- und Seeweg mit 16 europäischen Staaten zu verbinden. Diese auch „One Belt, One Road“ genannte Initiative hat die EU bislang eher skeptisch bis ablehnend beurteilt, weil sie fürchtet, dass China die europäische Politik unterläuft und sich einzelne Staaten gefügig macht.
„Lassen Sie uns gemeinsam an diesem großen Projekt arbeiten“, lud Macron seine chinesischen Gastgeber ein, nachdem er in Xi’an die berühmte Terrakotta-Armee eines früheren chinesischen Kaisers besichtigt hatte. So klar und positiv hatte sich bislang noch kein europäischer Politiker zu dem chinesischen Vorhaben geäußert, das für Staats- und Parteichef Xi Jinping eines der wichtigsten Projekte ist, um den weltweiten chinesischen Einfluss zu festigen.
Auf Chinesisch wird Macrons Namen mit Ma Ke Long umschrieben, übersetzt bedeutet das: das Pferd, das den Drachen zähmt. Als Drachenbändiger gab sich Macron denn auch in seiner Rede zu erkennen. Seine Äußerungen zur Seidenstraße-Initiative waren alles andere als naiv oder gar unterwürfig. Er fügte nämlich sofort hinzu, dass man sich dieses gewaltige Projekt nur als eine europäisch-chinesische, gleichberechtigte Kooperation vorstellen könne. „Die Seidenstraßen waren schließlich nie rein chinesisch“, erläuterte der Staatspräsident. „Ich sage Ihnen einfach, dass per definitionem diese Straßen nur gemeinsam verwirklicht werden können und nicht als Einbahnstraße.“
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