ZAGREB/BUDAPEST (dpa-AFX) - Gegen den Generaldirektor des ungarischen Mineralöl-Kozerns Mol
Die Vorwürfe reichen zurück in die Zeit der Privatisierung des kroatischen Mineralölkonzerns INA. Mol hatte 2009 die strategische Mehrheit an dem Unternehmen erworben. Zagreb zufolge soll Mol-Chef Hernadi den damaligen kroatischen Ministerpräsidenten Ivo Sanader im Vorfeld mit zehn Millionen Euro bestochen haben. Hernadi wies die Vorwürfe stets aufs Entschiedenste zurück. 2016 urteilte ein internationales Schiedsgericht, dass die INA-Privatisierung rechtens gewesen sei.
Doch im Vormonat begann in Zagreb ein Prozess gegen Sanader, in dem der Fall neu aufgerollt wird. Gegen den 57-jährigen Hernadi verhandelt das Gericht in Abwesenheit. Eine frühere Verurteilung Sanaders wegen Bestechlichkeit hatte das kroatische Verfassungsgericht aufgehoben.
Hernadi steht unter dem Schutz des rechts-nationalen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban. Dessen Regierung hat es stets abgelehnt, den seit 2001 an der Spitze des Unternehmens stehenden Mol-Chef an die kroatische Justiz auszuliefern. In Kroatien würde er kein faires Verfahren zu erwarten haben, heißt es in Budapest.
Mol reagierte mit Erstaunen auf die neuerliche Interpol-Fahndung gegen Hernadi. "Es ist bedauerlich, dass Kroatien weiterhin die Entscheidungen internationaler Gerichte nicht respektiert", teilte das Unternehmen mit./gm/DP/he
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