Mit rund 7,6 Prozent ist HNA an der Deutschen Bank beteiligt. Doch jetzt wird laut Insiderberichten der Verkauf der Beteiligung geplant. Völlig überraschend wäre ein solcher Schritt nicht.
Der Deutschen Bank droht womöglich der Absprung ihres größten Aktionärs. Unbestätigten Medienberichten zufolge plant der hoch verschuldete chinesische Mischkonzern HNA, seinen Anteil an Deutschlands größtem Geldhaus komplett zu verkaufen. Die Spekulationen setzten am Freitag die Aktie der Deutschen Bank unter Druck. Ihr Kurs fiel zeitweise bis auf 9,552 Euro und auf den tiefsten Stand seit Mitte Juli, erholte sich dann aber wieder.
„Wir kommentieren solche Marktgerüchte nicht“, sagte ein HNA-Sprecher im chinesischen Haikou zu den Berichten. Auch die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) in Frankfurt wollte sich zunächst nicht äußern.
Neu sind die Sorgen um HNA nicht - schließlich hat der Konzern bei seiner weltweiten Einkaufstour in den vergangenen Jahren einen Schuldenberg angehäuft. HNA arbeitet derzeit daran, seine Geldnöte über milliardenschwere Immobilien- und Anteilsverkäufe zu lindern.
Den Berichten zufolge soll Druck der chinesischen Regierung der Grund für den angepeilten Schritt sein: Peking fordere, HNA solle sich auf das Fluglinien-Geschäft konzentrieren. Wann und wie der Ausstieg bei der Deutschen Bank erfolgen solle, sei aber noch unklar, hieß es in den Berichten unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
HNA war Anfang 2017 groß bei der Deutschen Bank eingestiegen und besaß zeitweise knapp unter zehn Prozent der Anteile. Laut jüngsten Angaben hält der Investor aus Fernost über den österreichischen Vermögensverwalter C-Quadrat derzeit noch 7,64 Prozent an Deutschlands größtem Geldhaus. Damit ist der Mischkonzern der größte Aktionär der Bank vor dem Emirat Katar und dem US-Vermögensverwalter Blackrock. Mit C-Quadrat-Gründer Gerd Alexander Schütz sitzt auch ein Vertreter der Chinesen im Aufsichtsrat des Dax-Konzerns.
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