Mit ETFs können Anleger am Supertrend Digitalisierung partizipieren.
Freitag, 04.08.2017 12:00 von | Aufrufe: 17199

Digitalisierung: Wie Sie mit ETFs auf die Zukunft setzen können

Mit ETFs können Anleger am Supertrend Digitalisierung partizipieren. - © istock.com / monsitj

In einer kürzlich veröffentlichten Studie der Credit Suisse identifizierte die Research-Abteilung des Schweizer Kreditinstituts fünf Supertrends, die ihrer Ansicht nach die Zukunft bestimmen werden. Mit dabei: Der Supertrend „Technologie im Dienste der Menschheit“, in dem die Credit Suisse-Studie zahlreiche Aspekte der Digitalen Revolution zusammenfasst. Die Experten der Schweizer Bank empfehlen in ihrer Studie Investments in Technologien wie beispielsweise Virtual Reality, Cloud Computing, Robotertechnik oder in die sogenannten Digitalisierer – Internet-Plattformen, die laut Credit Suisse „zu den großen Gewinnern“ der kommenden Jahre zählen könnten. Anleger, die diese Einschätzeung teilen, können einerseits Ausschau nach lohnenden Einzelwerten halten. Eine andere Option bieten Branchen-ETFs, also börsengehandelte Indexfonds mit bestimmten Anlage-Schwerpunkten, die ein kostengünstiges Investment in die Trend-Unternehmen möglich machen. Doch nicht nur das Klumpenrisiko ist dabei zu beachten, wie ein detaillierter Blick auf drei bekannte Basiswerte zeigt.

Nasdaq 100

Der Nasdaq 100 umfasst die nach Marktkapitalisierung einhundert größten Werte des Nasdaq Composite Index; vor allem Unternehmen aus dem Technologie-, Internet-, Software- und IT-Sektor sind in dem Index vertreten. Der Nasdaq 100 ist kein branchenspezifischer Index, doch mit einem Anteil von fast 60 Prozent machen Informationstechnologie-Aktien das Gros der vertretenen Unternehmen aus. Durch die im Index gebündelten 100 Aktien sinkt das von den einzelnen Werten ausgehende Risiko – Anleger sollten bei einem Nasdaq-100-Investment jedoch berücksichtigen, dass die von Goldman Sachs als „Big Five“ bezeichneten Tech-Unternehmen in dem Index überaus stark gewichtet sind: Die Aktien von Apple, Amazon, Facebook, Microsoft und der Google-Mutter Alphabet machen zusammen über 40 Prozent aus.

Gewichtung von Einzelwerten im
PowerShares EQQQ Nasdaq 100 UCITS ETF

Wenn diese Silicon-Valley-Riesen – wie zuletzt im Juni – einen Kurseinbruch erleiden, verliert auch ein ETF auf den Nasdaq 100 deutlich. Auf der anderen Seite macht die starke Gewichtung der kalifornischen Tech-Riesen in Nasdaq-100-ETFs ein kostengünstiges Investment in diese Papiere möglich.

Fast alle großen ETF-Anbieter haben mittlerweile Indexfonds für den Nasdaq 100 aufgelegt. Größter ETF ist dabei der PowerShares EQQQ Nasdaq 100 UCITS ETF mit einem Volumen von mehr als 1,4 Mrd. Euro (Stand: August 2017). Zusammen kommen die vier größten Nasdaq-100-ETFs auf ein Volumen von über vier Milliarden Euro.

MSCI World Information Technology Index

Im Angebot von db x-trackers und lyxor finden sich ETFs auf den MSCI World Information Technology Index, der führende Unternehmen aus dem Informationstechnologie-Sektor in Industrieländern umfasst. Mit aktuell 165 enthaltenen Unternehmen ist der Index breit diversifiziert, doch auch hier sind die Aktien der genannten fünf US-Tech-Größen mit einem Anteil von gut 40 Prozent ausgesprochen stark gewichtet. Ebenso problematisch ist die Länderverteilung: Über 81 Prozent der vertretenen Werte sind US-Unternehmen.

iShares Digitalisation UCITS ETF

Der zum weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock gehörende ETF-Anbieter iShares ermöglicht mit dem iShares Digitalisation UCITS ETF ein Investment in den iSTOXX® FactSet Digitalisation Index. Dieser Index umfasst die Aktien von Unternehmen, deren Schwerpunkt digital ausgerichtete Dienstleistungen sind. Im Vergleich zu den oben genannten ETFs können Anleger mithilfe des Indexfonds von iShares eine breite Streuung ihres Investments in Digitalisierer erzielen: Per ersten August hält der ETF Positionen von mehr als 100 Unternehmen aus dem digitalen Sektor, die nach einer „Equal-Weight“-Strategie – also zu gleichen Anteilen ungeachtet der Marktkapitalisierung – gewichtet werden. Die Gewichtung von Einzelwerten im iShares Digitalisation UCITS ETF liegt aktuell zwischen 0,7 und 1,15 Prozent: Das Risiko starker Schwankungen wegen einer hohen Konzentration auf einzelne Unternehmen ist deshalb geringer. Zwar sind US-Werte mit einem Anteil von derzeit 47 Prozent auch bei diesem Digitalisierungs-ETF stark gewichtet – die Länderverteilung ist dennoch weniger problematisch als bei den zuvor vorgestellten ETFs.

Ergänzung im Portfolio

Trotz der durch die „Equal-Weight“-Strategie erzielten Streuung: Allen hier genannten ETFs – auch dem gleichgewichteten iShares Digitalisation UCITS ETF – wohnt wegen der hohen Korrelation der in ihnen enthaltenen Werte das Risiko einer Branchen-Krise inne. Anleger sollten bei ihrer Investment-Entscheidung bedenken, dass so mancher an der Börse gehypte Supertrend später floppte und das Kapital der Investoren vernichtete. Deshalb gilt: Branchen-ETFs sollten nicht den Schwerpunkt im Depot bilden – als Ergänzung zu einem diversifizierten Portfolio könnten sie für diejenigen interessant sein, die diesen Indexfonds ein großes Renditepotenzial beimessen.


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